Ob bei der Berufswahl oder als Baustein im Bewerberauswahlverfahren: Persönlichkeitstest gewinnen immer mehr an Bedeutung. 

Solche Analyseverfahren sollen dazu dienen, die eigene Persönlichkeit und Charaktereigenschaften besser zu verstehen, können zur Selbstreflexion anregen und infolgedessen die persönliche Eignung für bestimmte Branchen und Berufskategorien darstellen. In der Berufs- und Karriereplanung kann das Ergebnis aufschlussreiche Tipps bieten. Im Bewerbungsprozess kann es dazu dienen, die Potenziale der Bewerber zu entdecken und die geeignetsten als zukünftige Mitarbeiter herauszufiltern. 

Dabei werden typischerweise Einschätzungsfragen gestellt, die je nach Modell die vielfältigen, verschiedenen menschlichen Verhaltensweisen durchleuchtet und einen Einblick in die Motivation, Präferenzen, Charaktereigenschaften, Stärken und Schwächen erlauben oder auch verborgene Reserven aufdecken sollen. 

Der Teilnehmer beschreibt sich anhand von fest vorgegebenen Aussagen intuitiv. Hier gibt es weder „richtige“ noch „falsche“ Antworten. Oftmals können die Antwortmöglichkeiten auf einer definierten Skala vorgenommen werden. Alle Antworten werden zusammengefasst und ausgewertet. Das Ergebnis klassifiziert sich meist in unterschiedlichen Typen, was eine Vergleichbarkeit zu anderen Menschen erlaubt und ergibt so ein differenziertes Selbstbild des Teilnehmers. 

Dieses Selbstbild kann mit einer Fremdeinschätzung abgeglichen werden, zum Beispiel durch einen zertifizierten Coach oder Berater, einen Beobachter im Assessment Center oder einen Personalentscheider.

Wer seine eigenen Motive, Präferenzen, Charaktereigenschaften, Stärken und Schwächen kennt, kann diese u.a. mit folgenden Vorteilen nutzen:

• Es ist leichter zu verstehen, worin die eigene Motivation, der Spaß und die Lust liegt und andererseits auch Ursache für die gewisse Unzufriedenheit, den Frust und Ängste liegt.
  
  
• Man kommt auf Anregungen und Ideen, wie man sich weiterentwickeln und verbessern kann oder in welche Richtung die künftige Berufs- und Karriereplanung gehen könnte.
  
  
• Meinungsverschiedenheiten mit Kollegen oder dem Lebenspartner können u. U. besser verstanden werden. An die Stelle von Unverständnis und Vorwürfen kann ein sachlicher Umgang mit gegenseitigen Bedürfnissen treten.
  
  
• Ein Persönlichkeitstest kann zur Selbstreflexion anregen. Es können Fragen aufkommen, die man sich noch nie gestellt hat oder Zusammenhänge entdeckt werden, die vorher nie aufgefallen sind. 

Persönlichkeitstests sind Standardverfahren, die zwar über viele Jahre hinweg mit großem Aufwand entwickelt wurden (meistens von erfahrenen Psychologen oder Personalentwicklern), unterm Strich jedoch keine tatsächlich eindeutigen Ergebnisse liefern. Die Antworten des Testes sind reine Momentaufnahme. Eine Persönlichkeit ist zu komplex, als dass sie sich mit einer gewissen Anzahl an Fragen bestimmen ließe und kann sich im Laufe des Lebens immer wieder verändern. Auch sind menschliches Verhalten sowie persönliche Eigenschaften nur schwer messbar.  

Jedoch erwarten die Anwender, dass sie eine tiefgründige Einschätzung erhalten. Wird ein Persönlichkeitstest rein aus eigener Initiative und eigenem Interesse für beispielsweise die Berufs- und Karriereplanung durchgeführt, werden die Fragen i.d.R. situativ wahrheitsgetreu beantwortet und liefert so eine treffsichere Einschätzung.

Im Bewerberprozess oder im Rahmen der Personalentwicklung dagegen kann dieses Analyseinstrument bei den Teilnehmern die Angst erzeugen, durchschaut zu werden oder dass pikante Details ans Tageslicht gelangen, welche im Berufsleben keine Bedeutung spielen.

Wichtig ist es, im Hinterkopf zu behalten, dass die Ergebnisse des Analyseverfahrens eine Hilfe darstellen, um eine Person besser kennen zu lernen. Denn die Ergebnisse sind immer abhängig vom Messverfahren. Um die Persönlichkeit zu analysieren, empfiehlt sich eine Kombination unterschiedlicher Verfahren. Erst so lassen sich die enstprechenden Merkmale für eine Person eingrenzen und genauer bestimmen.

Ob ein ausgeprägtes Merkmal dann ein positives Potenzial darstellt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Kollegen, Vorgesetzte und die Unternehmenskultur beeinflussen, ob sich bestimmte Merkmale überhaupt entfalten oder sich möglicherweise sogar negativ auswirken können.

Generell gilt: auf einen Persönlichkeitstest kann man sich nicht unbedingt vorbereiten, da jede Testform anders abläuft und meist Themen abfragt, mit denen man sich nicht tagtäglich auseinandersetzt.

Dennoch macht es Sinn, sich vor dem Test reflektierende Gedanken zu machen. Fragestellungen, die hier helfen könnten sind unter anderem:

• Wer bin ich? 
• Was sind meine Stärken, was meine Schwächen? 
• Wie verhalte ich mich in Konfliktsituationen? 
• Wie stelle ich mir meinen idealen Arbeitgeber vor? 

Wichtig ist es, die Fragen im Test intuitiv zu beantworten und nicht lange über einer Antwortmöglichkeit nachzugrübeln.

Im Bewerbungsverfahren oder im Rahmen der Personalentwicklung kann es durchaus vorkommen, dass das Ergebnis durch den Teilnehmer manipuliert wurde. Denn gewisse Fragetechniken können insofern durchschaut werden, auf welche Charaktereigenschaften ihre Beantwortung schließen soll.

Auch liegt es in der Natur des Menschen, sich in unterschiedlichen Rollen (bewusst oder auch unbewusst) angepasst zu verhalten. Demnach kann es vorkommen, dass sich Teilnehmer bei den Antwortmöglichkeiten an der vorliegende Situation orientiern, was das Testergebnis ebenfalls verfälscht. 

Zertifizierte Testauswerter durchschauen diese Strategie jedoch, da sie sich nicht nur rein auf die Ergebnisse der Persönlichkeitstests verlassen. Vielmehr stellt diese Art der Persönlichkeitsanalyse ein Zusatztool in der Personalabteilung dar - oder soll diese zumindest.

In verschieden Zeitschriften und im Internet findet man Persönlichkeitstests. Der Umfang und die Zielsetzung der Teste variieren enorm. Man kann seine Persönlichkeit im Bezug auf den Beruf, auf die Partnerschaft, gewisse Verhaltensweisen, Ernährung und und und testen lassen. Dabei sind manche Tests innerhalb weniger Minuten zu lösen. Für andere bedarf es einem Aufwand von mehreren Stunden. 

Es gibt unzählige kostenlose Testmöglichkeiten bis hin zu kosten- und zeitintensiven, die für Beruf und Karriere gut anzuwenden sind. In unserer Berufslaufbahn als Personalentscheider haben wir mit verschiedenen zertifizierten Tools gearbeitet, die für uns als Testauswerter einer intensiven Schulungsphase bedurften.

Unterm Strich und aus der Sicht unserer Klienten gesehen, können wir Ihnen folgende (kostenpflichtige) Persönlichkeitstests empfehlen. All diese bieten Ihnen ein aussagekräftiges Ergebnis, was völlig ausreicht. Die Kosten können Sie übrigens bei Ihrer Einkommenssteuererklärung absetzen.